Schauen, ob noch alles passt

Fahrlehrer Stefan Sittl bietet FahrFitnessChecks an

Fahrlehrer Stefan Sittl weiß um die größten Fehlerquellen. (Foto: Doris Emmer)

Der Verkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Die Autos sind größer geworden, schneller und haben mehr PS. Der grüne Abbiegepfeil und andere neue Verkehrsregeln sind dazu gekommen. Viele Senioren fühlen sich im Straßenverkehr nicht mehr so sicher, wie in ihrer Jugend, als sie Führerscheinneulige waren. Dann ist es Zeit mal einen Check zu machen, ob die Fahrkompetenz noch ausreicht.

Fahrlehrer Stefan Sittl aus Straubing bietet einen FahrFitness-Check für Senioren an. Nach einer Probefahrt gibt er Feedback, was gut gemacht wurde und wo man künftig besser aufpassen muss. Wichtig: Der Führerschein ist auf keinen Fall in Gefahr! Ziel ist es dem Senior die Fahrkompetenz zu bestätigen und vielleicht den einen oder anderen Tipp zu geben, wo man noch Verbesserungen vornehmen kann.

"Ich fahre meist mit Senioren in ihrer gewohnten Umgebung und mit ihrem eigenen Auto. Arzt, Friedhof, Einkaufen. Das sind Wege, die ich mit meinen Kunden abfahre," erklärt Sittl. Zuerst versucht er dafür zu sorgen, dass sich die Senioren "warm fahren". Dann geht es in belebtere Bereiche und in komplexere Fahrsituationen. Sittl macht sich Notizen. Nach der Fahrt gibt es eine schriftliche Bewertung, mit Tipps, wo man aufpassen muss. Sittls Kunden beim FahrFitness-Check sind etwa ab 60 Jahre alt. Ab 70 ist es auch bei langjähriger Fahrpraxis sehr sinnvoll, mal eine 45-minütige Probefahrt zu absolvieren. "Viele werden von ihren Kindern hergeschickt, wenn die sich Sorgen machen, ob die Mutter oder der Vater noch sicher unterwegs sind. Auch ist der Check, der für Nicht-ADAC-Mitglieder 79 Euro kostet, ein beliebtes Geschenk für Senioren, etwa zum 70. oder 75. Geburtstag."

Die nächsten Fahrschulen, die neben Sittl dieses Projekt anbieten sind in Passau, Ingolstadt und Neumarkt bei Weiden. "Die Organisation der Checks ist gerade in der Umstrukturierung. Früher war neben den Fahrlehrern nur der ADAC an diesem Projekt beteiligt. Nun werden die Checks auch vom Bayerischen Fahrlehrerverband mitorganisiert.

Rund 40 Kunden pro Jahr

Etwa 40 Kunden im fortgeschrittenen Alter bewertet Sittl im Jahr. "Dabei merke ich, dass mehr Leute zu mir kommen, die es einfach nochmal bestätigt bekommen wollen, dass sie gute Autofahrer sind. Menschen, die eher unsicher sind, scheuen sich vor so einem Test." Dabei müssen sie keine Angst vor der Bewertung haben. Es setzt auf keinen Fall harsche Kritik und der Rat den Führerschein so schnell wie möglich abzugeben. "Wir möchten unseren Kunden Sicherheit mit auf den Weg geben."

Die Senioren sollen auf ihre Fahrkompetenz vertrauen können. Wenn dann noch das eine oder andere Verkehrsschild, das in der letzten Zeit dazu gekommen ist, erklärt wird und gefährliche Streckenabschnitte durch eine Extraportion Aufmerksamkeit entschärft werden, dann sind die meisten stolz und gehen wieder mit einer Art Sicherheit in den Straßenverkehr.



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05. April 2018 09:06
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Doris Emmer
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